Joyce Seitzinger hat einen interessanten Ansatz thematisiert in einigen Ihrer Keynotes an verschiedenen MoodleMoots, so auch ander letzten MoodleMoot vom 7. / 8. September 2012 an der Universität Luzern. Ihre Keynote kann auf Slideshare eingesehen werden.
Lehrpersonen als Kurator/innen (Teachers as curators)
Eine der Hauptaussagen ist, dass die Inhalte sorgfältig ausgewählt werden sollen. Die Inhalte sind so zusammenzustellen, dass sie ein stimmiges Ganzes ergeben. Das Material soll durchaus auch inhaltlich gewichtet werden, Schwerpunkte und Aspekte sollen heraus gearbeitet werden. Nicht ist es wichtig, dass möglich das gesamte Panorama zu einem Thema verlinkt und dargeboten wird, sondern eine gezielte und sorgfältige Auswahl.
Course Design Process – Studierendenperspektive
Zudem umreisst sie in ihrer Keynote den Prozess des Course Design. Für Studierende muss ein Kurs klare und konsistente Aktivitäten vorsehen. Der Kurs ist vor Start fertig gestellt. Die Lernenden arbeiten zusammen (collaborative learning), sie lernen von eigenen Erfahrungen und von deren ihrer Peers. Die Aktivitäten sind handlungsorientiert, angewandt. Die Studierenden fühlen sich in einer Lern-Community aufgehoben.
Course Design Process – Lehrendenperspektive
Lernaktivitäten sind inhaltlich sinnvoll miteinander und mit Learning Objects/Aufgaben verknüpft. Vor dem Roll-Out ist der Kurs komplett. Betreuungsaufgaben sind zu bewältigen.
Für den Prozess ergeben sich folgende Bausteine:
Interessant ist auch das Course Design Framework OTARA: Objectives, Themes, Activities, Resources, Assessment.
Der gute Mix einer Aktivität beginnt bei Seitzinger wie auch bei Gilly Salmon mit dem Funken (Spark). Dann braucht es natürlich ein Ziel, eine Aufgabe (Task), eine Interaktion / bzw. eine Antwort auf die Aktivität (Interaction/Response). Es braucht auch eine Zeitangaben (Time Indication), Quellen oder vorangegangene Arbeiten oder Erkenntnisse (Resources or previous Work), auf denen die Lernenden aufbauen. Und ganz wichtig am Schluss: das Feedback.
Als Hilfsmittel bei der Gestaltung von Lernumgebungen und Lernsequenzen kann auch Andrew Churches’ Adaptierung der Bloomschen Taxonomie auf das digitale Zeitalter beitragen. Die Schlüsselbegriffe sind dabei (von unten nach oben):
Daraus lassen sich die Aktivitäten (Verben) ableiten, die den entsprechenden Taxonomie-Ebenen entsprechen:
Creating
Designing, constructing, planning, producing, inventing, devising, making, programming, filming, animating, blogging, video blogging, mixing, re-mixing, wiki-ing, publishing, videocasting, podcasting, directing, broadcasting.
Evaluating
Checking, hypothesing, critiquing, experimenting, judging, testing, detecting, monitoring, commenting, blogging, reviewing, posting, moderating, collaborating, networking, refactoring, testing.
Analysing
Comparing, organising, deconstructing, attributing, outlining, finding, structuring, integrating, mashing, linking, validating, reverse engineering, cracking, media clipping.
Applying
Implementing, carrying out, using, executing, running, loading, playing, operating, hacking, uploading, sharing, editing.
Understanding
Interpreting, summarising, inferring, paraphrasing, classifying, comparing, explaining, exemplifying, advanced searches, Boolean searches, blog journaling, twittering, categorising, tagging, commenting, annotating, subscribing.
Remembering
Recognising, listing, describing, identifying, retrieving, naming, locating, finding, bullet pointing, highlighting, bookmarking, social networking, social bookmarking, favouriting/local bookmarking, searching, googling.
Hier ein Teil der Präsentation der MoodleMoot Luzern
Zu dem Thema hat Joyce Seitzinger bereits einige weitere Inhalte verfasst. So auch die Präsentation zum Thema: